Hallo und Herzlich Willkommen auf meiner Modelleisenbahn-Homepage.
20.11.2024 Update
Das Jahr ist bald vorbei und ein Neues wird beginnen. Ihr kennt doch bestimmt auch, die nervende Frage: "Was hast Du Dir denn für das neue Jahr vorgenommen?". Ich habe schon mal begonnen darüber nachzudenken und bin auf eine ganz interessante Idee gestoßen:
Meine Depressionen (eine Stoffwechselstörung im Gehirn, keine mentale Schwäche) sind weiterhin präsent und auch meine Angst, dass sie die Ausmaße von 2021 einnehmen. Zu Depressionen gehört das Grübeln. Das ist bei mir so schlimm, dass aus jedem noch so schönen und positiven Gedanken etwas Negatives wird. Das ist dann eine Dauerschleife, weil man nach etwas Positiven sucht und daraus wieder eine negative Geschichte wird.
Ich komme da nur raus, indem ich mich voll auf etwas Anderes konzentriere, z.B. auf das Basteln an der Modelleisenbahn.
Ich durfte im Juni diesen Jahres meine "Modellbahn-Therapie" im Senzig-Magazin vorstellen, eine lokale Zeitschrift, die 2 x im Jahr erscheint und kostenlos an alle Haushalte in unserem Ortsteil Senzig verteilt wird. Gestaltet und herausgegeben wird es vom "Netzwerk-Senzig", welches viele sportliche, kulturelle und soziale Projekte unterstützt und damit die Kommunikation in unserem Ort fördert und stärkt. Mittlerweile ist fast täglich eine Veranstaltung, wie z.B. "Senzig liest", "Umwelt AG", "Runder Tisch" für Demenzkranke oder auch Baumpflanz-Aktionen und, mein Favorit, "Senzig wandert".
In dem von Stefan Rentzsch im "Senzig-Magazin" geschriebenen Artikel "Dir kleine Bahn als Therapie", könnte ich auf drei Seiten (inkl. Fotos) erzählen, was es mit der "Modellbahn-Therapie" auf sich hat. Es gab tolle Reaktionen, die Schönste war: Bei einem Waldspaziergang mit unserem Dackel "Hermann" sprach mich eine Joggerin an. Wir waren uns schon oft begegnet und haben uns gegrüßt. Diesmal hielt sie an und bedankte sich bei mir. Das war ein riesiges Kompliment und hat mich fast umgehauen.Das Thema "Depressionen" und "Outing" ist aber eben immer noch nicht richtig in der Gesellschaft angekommen.
Eventuell wird es noch einen weiteren Artikel in einer etwas anderen Form in einem anderen Format geben.
Was hat das nun aber Alles mit den Vorsätzen fürs nächste Jahr zu tun?
Nun, ich will mehr Geschichten erzählen, hier auf der Homepage. Ich beschreibe in loser Reihenfolge mit ein paar Sätzen, entweder einen bestimmten Tag, eine Periode, eine Begegnung oder eine Erfahrung, z.B. meine Zeit in der Reha, die einen Bezug zu meinen Depressionen haben. Manche Geschichten werden wohl belanglose Erzählungen sein, mit ein paar Dingen werde ich aber sehr kritisch umgehen und die negativen Auswirkungen aufzählen.
Vielleicht hilft es mir, diese Zeit und die durchgemachten Geschehnisse, besser zu verarbeiten. Oder es hilft einem Leser, der Gleiches durchgemacht hat und seine Geschichte wiedererkennt. Eventuell ist meine Geschichte auch der entscheidende Ruck für einen Betroffenen, um sich einzugestehen, dass man eine Depression hat.
Ich werde für meine Geschichten eine Extraseite anlegen, schaut in den nächsten Wochen einfach mal vorbei.
Bleibt alle schön gesund!
Beste Grüße,
Rico
14.06.2024 Update
Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen und die "Modellbahn-Therapie" läuft immer noch. Soviele Modelleisenbahner und auch Nicht-Modellbahner, meine ganze Familie, neu gewonnene Freunde und viele weitere, die ich am liebsten alle namentlich nennen würde, haben in dieser Zeit dafür gesorgt, dass ich weiterhin dieses tolle Hobby ausüben kann.
Vielen Dank an euch alle, die meinen Weg seit letztem Jahr mitgehen und mich unterstützen, egal ob täglich, wöchentlich oder ob sie nur mal kurz vorbei geschaut haben, ob schriftlich, mündlich oder auch mit einem Paket voller Modelleisenbahn-Material. Dankeschön!
01.05.2023 Der Beginn
Mein Name ist Rico, ich bin 1974 in Pasewalk, zu jener Zeit im Bezirk Neubrandenburg, heute Mecklenburg-Vorpommern, geboren.
Bis zu meinem 25. Lebensjahr blieb ich in Neubrandenburg, dann zog mich die Arbeit nach Berlin und die Liebe nach Senzig, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen. Ich kam als Rettungsassistent in die Hauptstadt und wurde zum Betriebsleiter in einem der größten Krankentransporte in Berlin. Ein schwerer Unfall mit anschließendem 5-tägigem Koma waren wohl auch ein Grund für eine erste Depression im Jahr 2009. Nach erfolgreicher Therapie und unbedingtem Willen/Motivation wollte und konnte ich weitermachen. Man sollte diese heimtückische Krankheit nicht unterschätzen. Ich war mir sicher, dass ich Alles im Griff habe und so schlich sich ab 2016 die Depression wieder in mein/unser Leben und brach 2019 mit voller Wucht aus. 2 Jahre voll mit Arzt-Terminen, ambulanter Reha, Klinik-Reha, Physio-, Psycho- und Ergotherapie haben nicht viel gebracht. Vor allem, weil ich heute nicht mehr die Kraft wie früher habe und mein Blick in die Zukunft nichts lohnenswertes ergab...
Eine Bitte meiner Ergo-Therapeutin Anfang 2023, der meine früheren Basteleien mit Holz bekannt waren, brachte eine positive Wendung in meinem Leben. Sie bat mich, für eine Kollegin im Therapie-Zentrum, 2 Holz-Artikel zu basteln, die in der Therapie mit Kindern wertvolle Hilfe leisten soll. Die Holz-Artikel waren schnell gebastelt und gerade das Lob für das Ergebnis ließ plötzlich wieder Lust und Motivation zum weiterbasteln aufkommen.
Eine Fernsehsendung brachte zusätzlich eine weitere Motivation. Im Vorabendprogramm bei TLC läuft die Serie "Mein Leben mit 300 kg". Viele der teilnehmenden schwergewichtigen Frauen und Männer schaffen es mit ärztlicher Begleitung teilweise über Monate und Jahre soviel abzunehmen, dass sie sogar ihr Wunschgewicht/Normalgewicht erreichen konnten. Dabei gab es immer wieder die Hoffnung und die Motivation der Teilnehmer auf ein NEUES LEBEN, wieder die Dinge tun zu können, die sie auf Grund ihrer Schwergewichtigkeit ans Bett oder ans Haus fesseln und für sie nicht mehr möglich waren. Genau das spornte mich zusätzlich an, das wollte ich auch. Es ist natürlich keine Wunderheilung, aber ein großer Schritt in eine positive und lebenswerte Zukunft. Ich benötige immer noch Anleitung im Alltag und ich bin immer noch nach ein oder zwei Aufgaben erschöpft, ein Tagesausflug mit der Familie benötigt 3 bis 4 Tage Regeneration, aber ich habe wieder ein Ziel und eine Motivation.
Ich suchte meine vielen Kisten mit Material für die Modelleisenbahn raus, las in alten und neuen MoBa-Zeitschriften und fing dann einfach an Dioramen zu planen und zu bauen. Nach einigen Wochen waren sie fertig. Man ist ja selber nie ganz mit derm eigenen Ergebnis zufrieden und ich habe mich bisher auch nie getraut mein Erreichtes und Geschaffenes zu zeigen.
Diesmal bin ich über meinen eigenen Schatten gesprungen und stellte die Dioramen bei Ebay ein. Ich wollte ja einen Neubeginn!
Und bereits in der ersten Nacht wurde das erste Diorama verkauft. Dann das Zweite und das Dritte...
Das ist natürlich Motivation weiterzubasteln und hoffentlich ein Neubeginn für mich und meine Familie.